DEN - Deutsches Energieberater-Netzwerk e.V.

Contracting – Energiewende mit Contracting

Was bedeutet Contracting im Kontext mit Energieeffizienz?

Der Begriff Contracting bezeichnet eine vertraglich geregelte Energiedienstleistung. Dabei bietet der Contractor (der als Dienstleister auftritt) dem Contractingnehmer (meist der Gebäudebesitzer, aber auch der Nutzer) ein modulares Maßnahmenpaket aus den Komponenten Planung, Bau, Betrieb oder Optimierung an.

Es gibt verschiedene, teils in Normen definierte, Contracting-Formen:

  • Energieliefer-Contracting: Wärme- und Stromlieferung (Nutzenergielieferung) aus lokal errichteten und betriebenen Energieerzeugungsanlagen. Dabei plant, errichtet, finanziert und betreibt der Contractor die Energieanlagen inkl. Wartung und Instandhaltung einschließlich aller Ersatzinvestitionen zum Werterhalt der Anlage. Für die Vertragsdauer zahlt der Energieabnehmer dem Contractor je nach Vertrag einen Arbeitspreis für die (Nutz)Energie sowie einen Grundpreis, sodass die Vollkosten der gewählten Lösung zzgl. Marge abgedeckt sind. Oftmals unterliegt der Arbeitspreis einer sogenannten Preisgleitklausel.
  • Finanzierungs-Contracting: Hierbei handelt es sich um weitgehend konventionelle Finanzierungsmodelle für den Neubau oder die Sanierung von Energieanlagen per Ratenzahlung oder Leasing.
  • Betriebsführungs-Contracting/Anlagen-Contracting: Ein Contracting-Unternehmen übernimmt für eine vorhandene Energieanlage den Betrieb mit Wartung und Instandhaltung innerhalb der vertraglich definierten Grenzen.
  • Performance- bzw. Energiespar-Contracting: Diese Art des Contractings baut auf dem Anlagen-Contracting auf. Dabei können auch Maßnahmen zur Energievermeidung wie z. B. durch Verbesserung der Gebäudehülle, mit einbezogen werden. Die Vergütung des Contractors besteht aus einer meist monatlichen Rate, die die eingesparten Energiekosten nicht übersteigt, aber die Refinanzierung des Investors inkl. eines Gewinns ermöglicht. Üblicherweise werden Maßnahmen vereinbart, die den Einsatz von Energieträgern wie z. B. Strom, Gas, Wärme und Kälte aber auch von Wasser für Gebäude und Produktionsprozesse reduzieren.

Energieliefer-Contracting, Finanzierungs-Contracting und Betriebsführungs-Contracting bzw. Anlagen-Contracting eint im Falle energetisch schlechter thermischer Hüllen die Gefahr, dass diese Mindesteffizienzzustände für die Vertragslaufzeit manifestiert werden. Um Energiekosten und Treibhausgase möglichst nachhaltig zu reduzieren, ist für viele Gebäude das Performance- bzw. Energiespar-Contracting gut geeignet. Vorrangig bieten sich hier Gebäude an, die vor einem Erneuerungszyklus stehen.

Welche Informationsmaterialien und Hilfestellungen gibt es?

Expertenwissen der DEN-Mitglieder und weitere Informationsmaterialien:

Welche Vorteile bietet Beratung für Contractingnehmer?

Die Umsetzung von auch im Rahmen von Energieberatungen identifizierten Einsparmaßnehmen scheitert häufig an finanziellen Möglichkeiten des Investors/Eigentümers/Vermieters und langfristigen Garantiemöglichkeiten der umsetzenden Unternehmen. Um in dieser Situation Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, bieten sich die verschiedenen Formen von Contracting an. Der DEN e. V. vereint erfahrene Berater, die speziell geschult sind, um potenzielle Contractingnehmer über die konkreten Einsparmaßnahmen hinsichtlich der jeweils sinnvollsten Contracting-Variante zu beraten. Darüber hinaus können die Berater im Rahmen von Bundesprogrammen Fördergelder für eine Beratung ermöglichen.

Wen kann ich beim DEN e. V. bei Fragen kontaktieren?

Das DEN e. V. hat Ende 2022 einen Arbeitskreis zum Thema Contracting gegründet. Bei Fragen können Sie sich gerne an den Arbeitskreis wenden

  • Leiter Arbeitskreis: Ralf Enneking / Kontaktperson DEN-Geschäftsstelle: Ivona Javorovic
  • Telefon: 069 – 138 2633 -53
  • E-Mail: contracting@den-ev.de
Wo gibt es weitergehende Informationen außerhalb des DEN?

Neben dem Expertenwissen der DEN-Mitglieder kann auf weitere Informationsmaterialien bei privaten und staatlichen Institutionen zugegriffen werden:

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