Undichte Stellen in der Gebäudehülle führen oft zu Bauschäden, vermindertem Schallschutz und großen Wärmeverlusten. Daher müssen Gebäudeaußenhüllen luftdicht sein. Luftdichtheit verhindert feuchtebedingte Schäden, Zugluft, Fußkälte und hohe Wärmeverluste und verbessert Schallschutz und Raumluftqualität. Risse und poröse Materialien ermöglichen Lufteinströmung und Feuchtigkeitsansammlung und Wärmebrücken an Bauteilen begünstigen Wärmeverluste und Kondenswasserbildung, was Dämmung und Bauteile schädigen kann. Eine luftdichte Schicht schützt also vor Wasserdampf und verhindert Schimmelbildung.
Mittels einer Luftdichtheitsmessung können eventuelle Leckagen der Gebäudehülle und im Besonderen der Luftdichtheitsebene sowie den Bauteilanschlüssen festgestellt werden.
Es gibt verschiedenen Arten von Luftdichtheitsmessungen. In einer Variante wird ein spezielles Prüfgerät, im Rahmen der Haus- oder Terrassentür eingespannt und erzeugt im Gebäude über einen Ventilator ein Über- bzw. Unterdruck. Es wird dabei die nachströmende bzw. austretende Luft gemessen, die durch undichte Stellen der Gebäudehülle verloren geht oder einströmt. Oft wird zum sichtbaren Auffinden der Leckagen künstlicher Nebel verwendet, der durch den erzeugten Überdruck an den undichten Stellen aus der Gebäudehülle austritt.
Als Grundlage für die Berechnung der Luftdurchlässigkeit benötigt der Fachmann die objektspezifischen Angaben über das beheizte Raumvolumen, die beheizte Grundfläche und die beheizte Hüllfläche des zu untersuchenden Gebäudes. Die Prüfung muss gemäß den Anforderungen der DIN 4108-7, EN 13829 und des Passivhaus-Institut Darmstadt erfolgen. Im Rahmen des Tests werden eine Dokumentation und eine Auswertung der Probenahme und der Messergebnisse zusammen mit einem Dichtheitszertifikat ausgehändigt.